Sonntagsausflug zur Burg Altena

Von Zeit zu Zeit lechzt es uns tatsächlich auch ein wenig nach Kultur. Was eignet sich da besser, als historische Orte zu erkunden. Burgen und Schlösser haben mich schon früher magisch angezogen. Alte Gemäuer und deren Geschichten zu erleben, lassen einen kurzzeitig in eine andere Welt eintauchen. Eine Welt die vor langer Zeit existiert hat, irgendwo zwischen Folterkammer und Märchenball, zwischen realen Menschen und Fabelwesen.

Auf einem Bergsporn oberhalb des an der Lenne gelegenen Städtchen Altena, thront die im 12. Jahrhundert errichtete und heute als eine der Schönsten geltende Höhenburg. Bereits in der historischen Grafschaft Mark als Zentrum bekannt, gilt die Burg Altena noch heute als kultureller Mittelpunkt des märkischen Sauerlandes.

Nachdem die Burg in all den Jahren, als Gefängnis, Krankenhaus, Armen- & Waisenhaus genutzt wurde, erlangte sie im Jahr 1914 größte Bekanntheit, als erste ständige Jugendherberge der Welt. Heute beherbergt sie zudem ein Museum, mehrere Ausstellungen, einen Shop und ein Burgrestaurant.

Über einen kurzen steilen Aufstieg durch die verwinkelten Gassen der Altstadt von Altena gelangt man in ca. 15 Minuten vom Parkplatz an der Lenne zur Burg. Kleiner Tip für Sparfüchse: am Sonntag ist der Parkplatz kostenfrei.

Wer die Burg barrierefrei oder erlebnisreich erreichen möchte, kann den Erlebnisaufzug Burg Altena nutzen. 90 Meter geht es in den Berg hinein und 80 Meter nach oben, während unterwegs an mehreren Stationen Sagen und Geschichten der Burg und der Region hautnah erlebt werden.

Auf den Führungen sind Hunde leider nicht gestattet, aber in die Innenhöfe und auch in das Burgrestaurant dürfen unsere vierbeinigen Familienmitglieder uns begleiten. Wer dennoch eine Führung buchen möchte, sollte für die Dauerausstellung auf jeden Fall 90 Minuten einplanen.

Wer von einer Führung absieht und nur die imposante Aussenansicht auf sich wirken lassen möchte, dem empfehle ich auf jeden Fall einen Besuch des Burgrestaurants. Bei schönem Wetter kann man sich auf der Innenhof-Terrasse im Schatten des Kastanienbaumes wie ein Burgfräulein fühlen, während man dem süssen Leben fröhnt. Die Waffeln mit heißen Kirschen sind definitiv eine Sünde wert und für die Hunde steht eine Schüssel mit frischem Wasser bereit.

Die Bruchhauser Steine im Hochsauerland

Hoch oben über dem sauerländischen Fachwerkdörfchen Bruchhausen erheben sich auf dem 727m hohen Istenberg vier riesige Felsen. Enstanden vor Millionen von Jahren aus Vulkangestein. Jeder von ihnen hat einen eigenen Namen. Der Goldstein im Osten mit 60 Metern Höhe, der Ravenstein im Nordwesten mit 75 Metern Höhe, der Bornstein im Norden mit 92 Metern der Höchste und der Feldstein mit 45 Metern auf der Spitze des Berges.

Den Feldstein kann man über eine in den Stein gearbeitete Treppe bis zum Gipfelkreuz erklimmen. Hierfür sollte man über festes Schuhwerk und Trittsicherheit verfügen. Für Hunde ist der Aufstieg nicht gestattet.

Generell gilt für unsere vierbeinigen Freunde auf dem gesamten Areal die Leinenpflicht. Das hat auch seinen Grund. Es handelt sich bei diesem Gebiet nicht nur um ein Kulturdenkmal ersten Ranges und um ein Naturschutzgebiet, mit seltenen Pflanzenarten. Die Bruchhauser Steine gelten auch als Vogelschutzgebiet, da hier regelmäßig Wanderfalken brüten. Gegenüber des Bordsteins befindet sich ein Beobachtungsposten und mit etwas Ruhe und Geduld erhascht man eventuell einen Blick auf das eines der schnellsten Tier der Lüfte.

Ein wunderschöner Entdecker-Rundweg mit informativen Mitmach-Tafeln führt einen über das komplette Areal, welches zusätzlich noch über eine ca. 2500 Jahre alte Wallburg verfügt. Hier und da lädt eine Bank dazu ein, die herrliche Aussicht auf die beeindruckenden Felsen zu genießen.

Die Bruchhauser Steine sind für Naturfans, Geologie- und Archäologiefreunde ein beliebtes Ausflugsziel und werden von einer eigens dafür gegründeten Stiftung unterhalten. Für das Betreten des Geländes ist ein kleines Eintrittsgeld zu entrichten. Dafür stehen ausreichend kostenfreie Parkplätze zur Verfügung.

Bragphenn bei Ormont

Winterwanderung in der Eifel

Wie in einem Winter-Märchenwald fühlt man sich, wenn man über die schneebedeckten Stege des ca. 7000 Jahre alten Bragphenn wandert. Früher zum Torfabbau genutzt gedeihen hier heute seltene und einzigartige Pflanzen, welche das Moor zu jeder Jahreszeit attraktiv gestalten. Doch gerade im Winter komplettiert der kleine Waldbestand aus Karpatenbirken mit ihren einzigartig gewundenen Ästen auf denen sich der Schnee niedergelegt hat, das romantische Bild dieses ganz besonderen Ortes. Und wenn gegen Mittag die Sonne durch das verwunschene Wäldchen scheint, glitzert die weiße Pracht wie in einer Schneekugel.

Man erreicht das Phenn über den Wanderparkplatz in Ormont. Von dort aus führt ein kleiner Rundweg auf ca. 1,5 km durch die wunderschöne Moorlandschaft.

Unser Tip: unbedingt ein kleines Picknick einpacken. Dieser Ort lädt zum Verweilen ein.

Moore-Pfad Schneifel

Verwunschen, ja sogar schon ein bisschen mystisch windet sich unterhalb des Schwarzen Mannes im höchstgelegenen Wald des Naturparks Nordeifel, der Moore-Pfad. Über Holzstege führt er ins Quellgebiet des Alfbachs. Man überquert dutzende Moore, Rinnsale und kleine Teiche, vorbei an seltenen Pflanzen und alten Baumbeständen. Und wer frische Beeren liebt wird hier auf seine Kosten kommen, denn zur Erntezeit im Spätsommer findet man unzählige gut gefüllte Heidelbeersträucher.

Start- & Zielpunkt der Rundwanderung ist der Wanderparkplatz „Zum Schwarzen Mann“. Der Weg ist auf einer Länge von 14,9 km durch den Schneifelwald gut beschildert. Es empfiehlt sich geeignetes Schuhwerk zu tragen.

Sylt in 24 Stunden

Mit den Füßen im Sand, das Rauschen der Wellen zu hören, umgeben von einer Brise salziger Nordseeluft, dass ist die Belohnung für eine schier unendliche Autofahrt in Deutschlands höchsten Norden, um diesen wundervollen Ort zu besuchen. Der ein oder andere mag behaupten, dass die Insel einen leicht versnobten Ruf hat und wenn man die Preise auf mancher Speisekarte betrachtet bestätigt sich dieser Eindruck auch schnell, aber Sylt kann noch viel mehr als Austern und überteuerter Aperol Spritz. Wunderschöne Strände, naturbelassene Heide mit freilaufenden Schafen und der scheinbar unendliche Blick auf die faszinierende Nordsee machen die Insel zu einem absoluten Sehnsuchtsziel.

Um den Tag auf der Insel ausgiebig genießen zu können, empfiehlt es sich bereits am Vorabend anzureisen. Für alle Campingmobile stellt die Stadt Niebüll einen zentralen Stellplatz im Ortskern zur Verfügung, an dem man gegen eine Standgebühr von 5€ pro 24 Stunden zur Herstellung der Fahrtüchtigkeit pausieren darf. Pünktlich zum Sonnenaufgang geht es dann ausgeschlafen mit dem ersten Autozug über den Hindenburgdamm nach Sylt.

Direkt in der Nähe vom Bahnhof in Westerland laden viele kleine Cafés, Backshops oder Bistros zum Frühstück ein und wer sein Proviant dabei hat, findet schnell in südlicher oder nördlicher Richtung des Ortsteil ein Plätzchen zum „breakfast with a view“.

Jedem der das Bedürfnis verspürt eine gastronomische Einrichtung auf der Insel aufzusuchen, rate ich zu einem Mittagessen in der Sansibar. Auch wenn dieser Teil eindeutig in die Rubrik „teures Pflaster“ fällt, sollte man sich die berühmt berüchtigte Currywurst nicht entgehen lassen. Allen Fans der fleischlosen Küche kann ich an dieser Stelle die Trüffelpommes wärmstens ans Herz legen. Die Portion ist zwar mit 21€ nicht gerade ein Schnäppchen, aber sowohl Pommes-, als auch Trüffelliebhaber kommen hierbei voll auf ihre Kosten. Hunde sind hier übrigens gerne gesehene Gäste und dürfen sich immer wieder an der gut gefüllten Hundebar erfrischen.

Der Nachmittag eignet sich perfekt für einen Strandbesuch. Die Insel gilt mit ihren insgesamt 15 Hundestränden als äußerst hundefreundlich. An den meisten dieser Strandabschnitte herrscht selbst im Sommer keine Leinenpflicht, so dass die Hunde teilweise ungehindert über den Strand flitzen, in der Nordsee baden und im Sand buddeln können.

Das absolute Highlight und ein „must see“ ist der nördlichste Teil der nordfriesischen Insel, der Ellenbogen. Über eine im zweiten Weltkrieg errichtete Betonplattenstraße erreicht man gegen eine kleine Mautgebühr den nördlichsten Punkt Deutschlands. Lediglich ein kleines Hinweisschild erinnert an die vergangene Existenz als Lager und Geschützstellung in Kriegszeiten. Heute findet man hier eine fast unberührte Natur, die rauschende Nordsee, traumhafte Strände, freilaufende Schafe und ausserhalb des Touristenstroms die absolute Ruhe. Ein spannendes Buch, ein gutes Glas Wein und mit den Hunden in eine Decke gekuschelt, ist das ein absoluter „happyplace“.

Wen danach noch ein kleines Hüngerchen plagt, der sollte im nahgelegenen List vorbeischauen. Hier findet man einige nette Hafen-Lokale, die zum Verweilen am Abend einladen und wer gerne Fisch ist, dem empfehle ich einen Besuch im Sylter Traditions-Fischhaus „Gosch“. Die GOSCH-Garnelen mit Knoblauchbrot und dazu ein Gläschen Pinot Grigio runden den Tag perfekt ab.

Daniel mit Max&Ella am Ellenbogen

Für alle Campingmobile gibt es sieben sehr gut ausgestattete Campingplätze quer über die Insel verteilt und einen Stellplatz im südlichsten Ortsteil „Hörnum“. Hier kann man umgeben von drei Seiten Meer und Strand mit dem Rauschen der Wellen ins Traumland entschwinden. Es empfiehlt sich für alle dieser Campingmöglichkeiten eine vorherige Reservierung.

Und wenn man sich am nächsten Morgen von den ersten Sonnenstrahlen geweckt wieder auf den Weg zum Autozug macht und so langsam die Insel verlässt, kommen einem unweigerlich die gesungenen Worte der Punkband „Die Ärzte“ in den Kopf:

„Oh ich hab‘ solche Sehnsucht
Ich verliere den Verstand
Ich will wieder an die Nordsee
Ich will zurück nach Westerland“

Quelle: LyricFind Songwriter: Jan Vetter Songtext von Westerland © Universal Music Publishing Group